Die Ärmel hochkrempeln und sich in verschiedenen Berufsfeldern selbst erproben – darum ging es in den Werkstatttagen. In der 3. und 4. Schulwoche erlebten 72 Jugendliche der 8. Klasse „Lernen an einem anderen Ort und mit vielen Aufgaben aus der realen Arbeitswelt“. Die Schülerinnen und Schüler der ASRS+ Mayen beschäftigten sich in dem Berufsorientierungsprogramm Werkstatttage, zum ersten Mal mit der Frage: „Was will ich später beruflich machen?“ Darauf zielt das Programm ab: Junge Menschen anregen, sich mit der baldigen Berufswahl auseinanderzusetzen. Dies geschieht nicht im stillen Kämmerlein, sondern in echten Werkstätten. Hier konnten die Jugendlichen austesten, worin sie gut sind und was ihnen Spaß macht.
Die Schülerinnen und Schüler fuhren zwei Wochen in die Ausbildungswerkstätten des IB (Internationalen Bund) nach Koblenz, um sich dort in 5 von 7 Gewerken praktisch zu erproben. Einen ganzen Tag von 8.00 Uhr bis 15.30 Uhr konnten in Kleingruppen Lockenwickler aufgedreht, ein Schachbrett gesägt, Windspiele aus Metall gefeilt, Finger Food und leckere Kuchen gefertigt, Platten verputzt und Tapeten geklebt, die Computerprogramme Excel, Power Point und Word angewendet, sowie Lagerlogistik erlebt werden.
In den einzelnen Berufsfeldern stellten erfahrene Ausbildungsmeister ihren Beruf, typische Arbeitsmaterialien und Werkzeuge sowie handwerkliche und maschinelle Techniken und Arbeitsschritte vor. In den meisten Berufsfeldern konnten Werkstücke angefertigt und mit nach Hause genommen werden.
Während dieser zwei Wochen entwickelten viele Jugendliche bereits Ideen, in welche berufliche Richtung sie einmal gehen möchten – und was das passende Praktikum für sie wäre. Und zwar nicht, weil der Praktikumsbetrieb direkt um die Ecke von zuhause liegt, sondern weil es möglicherweise der erste Schritt zum eigenen Wunschberuf ist. Die praktische Erfahrung der Werkstatttage war für viele junge Menschen ein erster, positiver Kontakt mit der Berufswelt. Lea sagte: „Es ist gut mal alles auszuprobieren. Auch wenn es einem nicht gefällt, ist es eine gute Erfahrung!“
Justin meinte: „ Ich weiß nun viel besser, für welchen Praktikumsberuf ich mich entscheiden möchte.“ Andere meinten:“ Die Werkstatttage könnten ruhig länger gehen und es ist immer viel Abwechslung dabei!“
Auch die betreuende Lehrerin Heike Handwerk zog am Ende der Werkstatttage ein positives Fazit: „Die letzten zwei Wochen haben den Schülerinnen und Schülern in komprimierter Form viele Einblicke in die Berufswelt gezeigt. Diese praktischen Erfahrungen bekommt man im Schulalltag so nie vermittelt. Bereits nach den ersten Tagen wurden die Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern viel zielgerichteter über deren berufliche Perspektiven.”